Die Dessauerin Juli Golz wurde Sonnabend beim Gottesdienst im
Magdeburger Dom von Bischof Gerhard Feige getauft. Die Jugendliche
war einer von drei Täuflingen an diesem Tag. Die Firmung erhielt
eine junge Frau aus Benin.
4500 junge Menschen aus zehn Ländern feierten am Sonnabend in
Magdeburg das „Fest der Nationen“. Und alle waren sich einig: Eine
bessere Einstimmung auf den Weltjugendtag in Köln als dieses bunte
Treiben auf dem Domplatz hätte es nicht geben können.
Magdeburg. Zum Auftakt des Jugendfestes platzte der Dom beinahe aus
allen Nähten. Rund 4000 Gläubige waren zu einem Gottesdienst
gekommen, an dem die Bischöfe beider Konfessionen sowie viele
kirchliche Würdenträger aus dem Bistum teilnahmen.
Höhepunkt war die Taufe von zwei Jugendlichen aus Dessau und eines
jungen Mannes aus Benin. Ein Frau, ebenfalls aus Benin, wurde
gefirmt (eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche).
„Gänsehautstimmung“ nannte Bistumssprecher Thomas Lazar die
Atmosphäre in der größten Kirche Ostdeutschlands: „Da ging die Post
ab.“ Die „Tage der Begegnung“ seien das größte Ereignis seit der
Bistumsgründung gewesen.
Um Platz für die vielen Gläubigen zu schaffen, waren zuvor alle
Stühle und Bänke aus dem Dom entfernt worden. Die 3500 Hostien für
das Abendmahl reichten nicht aus.
Gerhard Feige, Bischof des Bistums Magdeburg, warnte in seiner
Predigt vor religiösem Fundamentalismus. „Hass und Gewalt
entsprechen niemals dem Willen Gottes“, rief er den Jugendlichen zu.
Christlich sei „Grenzen zu überwinden und auf andere zuzugehen. Das
ist in einer Welt voller sozialer Kälte lebensnotwendig“.
Ab 13 Uhr ging es dann auf dem Domplatz rund. Junge Leute aus zehn
Nationen, darunter Belgier, Franzosen, Tschechen, Litauer, Ugander
und Spanier, zeigten zwischen Dom und Landtag Flagge. Sportliche
Aktivitäten, Menschenschach sowie viel Musik und Tanz gaben einen
kleinen Vorgeschmack auf den 20. Weltjugendtag in dieser Woche.
Heute werden die meisten Jugendlichen nach Köln weiterreisen. Dort
werden bis zu 800000 junge Menschen aus aller Welt und Papst
Benedikt XVI. erwartet.
Leonie aus Naumburg, die mit ihrer Dekanatsgruppe beim „Fest der
Nationen“ dabei war, fasste die Gedanken vieler Teilnehmer in Worte:
„Köln wird bestimmt ein einmaliges Erlebnis werden. Aber ein
bisschen bange vor den Menschenmassen ist mir auch.“
Von Bernd Kaufholz
Quelle
www.volksstimme.de: 15.8.2005
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