Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen
           
Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und St. Paul Eingangsportal an der Südseite der Kirche Blick ins Kirchenschiff nach Osten Das Pfarrhaus Der Hochaltar von 1769 Blick auf die Orgelbühne
           
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4500 Jugendliche aus zehn Ländern stimmten sich am Sonnabend in Magdeburg auf den Weltjugendtag ein

Nationenfest: Da wackelte der Dom

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Tanz, Gesang und viel, viel Spaß – der Magdeburger Domplatz stand Sonnabendnachmittag ganz im Zeichen der katholischen Jugend. Jungen und Mädchen aus zehn Ländern stimmten sich auf den Weltjugendtag ein, der morgen in Köln beginnt. Magdeburg. „Olé, olé“ – die Spanier sind schon von weitem zu hören. Südländisches Temperament auf dem Domplatz. Die Landesfarben der Iberer sind Sonnabendnachmittag mindestens genauso oft vertreten wie die gelben und orangefarbenen Mützen und Shirts mit der Aufschrift „Fest der Nationen in Magdeburg“ und „Weltjugendtag in Köln“.
Unter den Domtürmen schallt es laut „Torro“. Und einer aus der spanischen Delegation mimt den Stierkämpfer. Beifall im Rund. Die Jungs und Mädchen mit der rot-gelb-roten Flagge über der Schulter sind wahre Feierkünstler. „Die machen schon seit drei Tagen durch“, weiß einer ganz genau.
Cordoba. Sie ist das erste Mal in Magdeburg. „Die Menschen sind sehr herzlich“, sagt die Katholikin. „Und sehr gastfreundlich.“ Dann stürzt sie sich wieder in das Gewimmel der Tanzenden.
„Eine tolle Stimmung“, meint Josefa. Sie ist eine von drei Schönstätter Marienschwestern, die sich das bunte Treiben zwischen Dom und Staatskanzlei anschauen. Sie sind aus der Lutherstadt Wittenberge nach Magdeburg gekommen, „um die Jugend in ihrer Vielfalt zu erleben“, wie Schwester Gaudele sagt. „Heute kann man viel lernen“, so Schwester Josefa. „Dass Jugendliche ein Ziel haben können. Dass jeder eine einzigartige Persönlichkeit ist. Dass es sich lohnt, über Werte nachzudenken.“
Jirka und Jan Pawl haben ein Kätzchen auf dem T-Shirt. „Das ist unser Maskottchen“, sagt Jirka im typischen „Spejbl-und-Hurvinek“ -Akzent. Beide gehören zur 400 Mann starken Delegation aus dem tschechischen Hradec Kralove. Sie singen in einer Band mit. Jan Pawl zeigt auf den Schriftzug „Vavrinecek“. „Das ist heiliger Lorenz – unser Schutzpatron“, erklärt er.
Besonders wichtig ist es für die Jungs, mit Menschen zu sprechen. „Und wenn man das tut“, sagt Jan Pawl, „dann kriegt man ganz schnell mit, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind.“
Claudia, Elisabeth, Leonie und Christian kommen aus Naumburg und Zeitz. Feiern macht hungrig. Sie sitzen auf der Erde in Sichtweite der goldenen „Zwiebel“ des Hundertwasserhauses und packen ihre Lunchpakete aus. „Um 17 Uhr singen wir noch mal bei der Abschlussandacht“, sagt Claudia, die wie die anderen zur Dekanatsgruppe gehört. „Wenn das noch geht“, stöhnt Elisabeth. „Die Füße tun weh. Heute Morgen mussten wir die ganze Zeit beim Gottesdienst im Dom stehen. Weil wir da auch schon gesungen haben.“ Chortechnisch gesehen seien sie aber „eine zusammen gewürfelte Truppe“, meint Christina.
Warum sie praktizierende Katholiken sind? „Der Glaube gibt Antwort auf viele Fragen, die das Leben stellt“, erklärt Leonie. Das sage sie auch den Freunden, die keiner Religion angehören. „Ab und zu diskutieren wir darüber, aber ein missionarisches Ass bin ich nicht.“
Unter einem blauen Zeltdach entsteht auf dem „Markt der Möglichkeiten“ der Dom – aus „Puderzuckerzement“ und „Knäckebrotmauern“. Es sind Jugendliche der Burger St .-Johannes-Gemeinde, die das Wahrzeichen der Landeshauptstadt mit 900 Knäckescheiben nachbauen. „Eigentlich müssten es doppelt so viele sein“, sagt Chefarchitekt Michael. „Aber die ganze Sache ist uns erst am Mittwoch eingefallen, und die Vorbereitungszeit hat einfach nicht mehr gereicht.“
Von langer Dauer wird das Werk allerdings nicht sein. Denn es soll schon einen Tag nach der „Bauübergabe“ von den Gemeindemitgliedern aufgegessen werden.
Musik aus allen Ecken. Squaredance auf der einen Seite - und natürlich sind es wieder die Spanier, die dort den Ton angeben – Trommelklänge auf der anderen Seite. Flagge wird zur Muleta Der sechs Jahre alte William lässt das Tamburin scheppern. Seine Mutter bearbeitet die Trommel. Sofort sind sie und die anderen Perkussionspieler – Franzosen, Deutsche, Spanier – von einer Menschenmenge umringt. Der Rhythmus geht von den Ohren direkt in die Füße.
Benoir kommt aus Paris. Während der Tage der Begegnungen lebt er mit seinen Landsleuten in Bad Liebenwerda (Brandenburg). „Das Fest der Nationen hier in Magdeburg ist eine sehr gute Idee. Nur wenn man sich kennen lernt, lernt man, sich auch zu verstehen.“ Am Freitag haben die beiden Franzosen beim sozialen Tag mitgemacht. „Wir haben in einem Kindergarten Räume gemalert und Gartenarbeit gemacht“, sagt Benoir. „Tres bien“ – sehr gut.
Der „Torro“ ist wieder los. Die spanische Flagge wird zur Muleta – dem roten Tuch des Stierkämpfers. Das „Olé“ hallt von den altehrwürdigen Dommauern zurück. Die Nationalitätengrüppchen haben sich längst aufgelöst. Ein buntes Durcheinander. So wie es sich die Veranstalter des Festes gewünscht haben.

Von Bernd Kaufholz
Quelle www.volksstimme.de: 14.8.2005

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