Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen
           
Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und St. Paul Eingangsportal an der Südseite der Kirche Blick ins Kirchenschiff nach Osten Das Pfarrhaus Der Hochaltar von 1769 Blick auf die Orgelbühne
           
Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen

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Kleine Gemeinde mit langer Geschichte

Groß Ammensleben besticht durch eine sehenswerte Kirche

2003
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Die Straße der Romanik

Nur 20 Autominuten von Magdeburg entfernt, liegt an der „Straße der Romanik“ die Gemeinde Groß Ammensleben. Seit 1992 gehört der Ort mit rund 1500 Einwohnern zur Verwaltungsgemeinschaft „Niedere Börde“, deren Sitz in Groß Ammensleben ist. Eingebunden ist die schmucke Gemeinde durch die ehemalige Klosterkirche der früheren Benediktiner-Abtei in die Nordschleife der „Straße der Romanik“.

Inmitten der fruchtbaren Magdeburger Börde angesiedelt, wurde das Dorf erstmals im Jahr 965 als „Nordammuneslevu“ urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert entstand aus dem bereits im Ort bestehenden Kloster eine Benediktinerabtei. 1804 wurde das Kloster allerdings säkularisiert – der Konvent wurde in ein königliches Domänenamt umgewandelt.
Eine Zeit des großen Aufschwungs begann in den Folgejahren für das Dorf. So wurde auf dem Domänengelände 1840 eine Brennerei gebaut, 1851 entstand im Ort eine Zuckerfabrik. Bereits ab 1849 war die Gemeinde durch die Eisenbahn hervorragend an den Rest Deutschlands angekoppelt. Die Einwohnerzahl wuchs – um das Jahr 1860 lebten schon knapp 2000 Menschen in Groß Ammensleben. Viele mittlere Handwerksbetriebe und kleine Läden hatten sich in dem Ort angesiedelt.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Schließung der Zuckerfabrik verschlechterte sich allerdings die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung zunehmend. Große Hoffnung setzte man auf den Bau des Mittellandkanals, der durch die Gemarkung der Gemeinde führt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Gemeinde eine „Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft“ geschaffen. Außer dieser und der Holzverarbeitung gab es keine namhaften Betriebe in Groß Ammensleben. Viele Einwohner fuhren deswegen nach Magdeburg und arbeiteten dort in der aufstrebenden Industrie. Mit der Wende und im Zuge des „Aufschwung Ost“ siedelten sich wieder kleinere Geschäfte und Betriebe in dem Ort an. Das Betonwerk Rekers, nahm seine Produktion im Jahre 1993 auf. Der Dachziegel-Produzent Nibra Dachkeramik siedelte sich 1995 an und bildet den größten Betrieb der Gemeinde.
Das älteste erhaltene Gebäude des Ortes ist die Kirche des ehemaligen Konvents. Jetzt ist sie die katholische Pfarrkirche „St. Peter und Paul“. Im Zuge der Säkularisierung des Klosters im Jahr 1804 verfielen die Konventsgebäude und wurden schließlich bis auf wenige Reste abgebrochen.
Die dreischiffige Pfeilerbasilika ohne Querhaus ist jedoch erhalten. Das Stift zählte zu den wenigen Männnerklöstern in der Region, die bis zur Aufhebung durch die preußische Regierung 1804 auch katholisch blieben. Die Basilika zeichnet sich durch Rundbogen aus Bruchstein sowie Rundbogenfenster aus. Im 14. Jahrhundert wurden die Marien- und die Ursula-Kapelle an die Stiftskirche angebaut. Das Äußere des Sakralbaus ist durch die interessante Kombination von romanischen und gotischen Elementen geprägt. Die Innenausstattung der Kirche ist barocken Ursprungs, so befinden sich vier lebensgroße Heiligenfiguren aus dem Jahre 1769 auf dem holzgeschnitzten Holzaltar. Die Orgel der ehemaligen Stiftskirche stammt aus der Renaissance.
Groß Ammensleben ist eine lebhafte Gemeinde, ein buntes Vereinsleben zeichnet den Ort mit 1500 Einwohnern aus. Die größte organisierte Gemeinschaft ist der 75-jährige Kleingartenverein, der über 200 Mitglieder hat. Reges Leben führen auch die Freiwillige Feuerwehr – 2006 feiern die „Floriansjünger“ ihr 110-jähriges Bestehen – mehrere Sportvereine sowie der Ökumenische Chor.
Das in diesem Jahr erschienene Buch „Verbindungswege” behandelt die Geschichte, Kultur, Musik und Lebensweise der Menschen in der „Niedere Börde“.
Quelle: Prager Zeitung Online, veröffentlicht am 20. 8. 2003, Themenbereich: »»Wo Geschichte lebendig wird

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