Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen
           
Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und St. Paul Eingangsportal an der Südseite der Kirche Blick ins Kirchenschiff nach Osten Das Pfarrhaus Der Hochaltar von 1769 Blick auf die Orgelbühne
           
Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen

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Fußromanik

Der nicht ernst gemeinte Rückblick eines offenbar fußlahmen Beteiligten

2003
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Wandern, das kann jeder bestätigen, ist eine eher mühsame und unangenehme Angelegenheit, besonders dann, wenn die Sache auch noch zu Fuß vonstatten gehen muss.
Wenn man sich dabei auch noch alle möglichen alten Kirchen ansehen soll, ist die Langeweile eigentlich schon vorprogrammiert. Kommt womöglich noch Regen hinzu, ist das Elend perfekt. Solch ein Vorhaben aber auch noch als Projekt an einem Gymnasium anzubieten, wie jüngst am Norbi geschehen, das ist eigentlich schon die Höhe: „100 Kilometer Straße der Romanik zu Fuß“. Kirchen angucken - wen sollte das denn schon interessieren? Immerhin haben sich sechs Leute gefunden, denen anscheinend nichts besseres einfiel. Pater Andreas und Dr. Kalvelage als Initiatoren dieser „grandiosen“ Idee machten sich also mit diesen Schülern zu Beginn der Projektwoche auf den Weg. Das stelle man sich mal vor: Insgesamt acht - Verzeihung! - Deppen latschen den ganzen Tag, die ganze Woche von einer Kirche zur anderen. Angefangen bei dieser Mickerkirche von Lostau geht es anschließend stundenlang durch den Wald nach Burg. Noch besseres Beispiel: Am 2. Tag von Bebertal nach Groß Ammensleben, ca. 17 Kilometer zu Fuß und sechs Kirchen. Davon war eine leer, von einer anderen war nur noch der Turm da und davon fehlte auch noch das Dach und eine hatte nicht mal einen Turm. Hätte es noch eine siebte Kirche gegeben, hätte man wahrscheinlich von der nur das Dach gesehen oder sie wäre gar nicht da gewesen oder sonst was. Zwischendurch, unterwegs lesen sie runter gefallene Äpfel auf und bewerfen sich damit gegenseitig und lachen sich auch noch halb tot. Und am Ende kommen die an der Kirche von Groß Ammensleben an, wo Herr Löderbusch sonntags auf der Orgel klimpert. Und der erzählt ihnen noch ewig lange, dass die Kanzel von Anno Piff und die Kirche von Anno Paff ist. Ich meine, wer interessiert sich ernsthaft dafür? Und Hand aufs Herz - ist das zu irgend etwas nütze? Oder am 3. Tag in Pretzien: Wandmalereien ansehen, die irgendwelche Spinner unter irgendwelchen Farbschichten vorgekratzt haben, weil sie denken, das ist was ganz Besonderes, bloß weil sie besonders alt sind. Und alle tun so interessiert und wollen dann auch noch auf den Turm. Schließlich kommen sie endlich aus der Kirche und beschmeißen sich wieder gegenseitig fast eine halbe Stunde lang (diesmal mit Birnen) und johlen wie die Bekloppten. Man könnte fast meinen, die hätten sogar Spaß dabei gehabt. Selig sind die geistig Armen! Und am 4. Tag sind sie nach Jerichow gefahren, Klosterkirche angucken: Hauptschiff, Querschiff, Seitenschiff, Kreuzschiff, Dampfschiff, Krypta, Vierung und so weiter und so weiter. Dann stundenlang latschen und wieder in ‘ne Kirche und so weiter und so weiter. Ernsthaft, die machen doch anderen was vor: Den ganzen Tag laufen, in irgendwelche Kirchen rennen, mit Obst schmeißen und dann noch so zu tun, als hätte man Spaß dabei. Aber jetzt kommt´s: Die wollen das im nächsten Jahr wieder machen - und zwar alle.
Dr. H. Kalvelage

Quelle: Urbi @ Norbi, September 2003 »»11. Ausgabe

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