Die Straße der Romanik erstreckt sich auf einer Länge von 1200
Kilometern und führt durch 60 Ortschaften Sachsen-Anhalts. 72 Bauwerke,
viele aus der Ottonenzeit, laden zur Erkundungsreise ein. Die Straße
der Romanik ist touristisch gut erschlossen, der Besucher wird durch
den charakteristischen Wegweiser sicher geleitet und begleitet.
Die Straße teilt sich in eine 425 km lange Nord- und 718 km lange
Südroute. Im Schnittpunkt der Routen liegt Magdeburg, die Landeshauptstadt
Sachsen-Anhalts.
Von Magdeburg nach Arendsee (200 km)
Quelle (ap): Hat man Magdeburg hinter sich gelassen und fährt
auf der Straße der Romanik weiter nach Norden, begegnet man auch
in Groß Ammensleben, Hillersleben, Hundisburg, Bebertal, Walbeck,
Wiepke, Engersen, Rohrberg, Diesdorf, Salzwedel und Arendsee den
steinernen Zeugen der romanischen Vergangenheit.
Groß Ammensleben - Klosterkirche Petrus und Paulus
14 Kilometer nordwestlich von Magdeburg, inmitten der Magdeburger
Börde, liegt Groß Ammensleben mit dem Benediktinerkloster und der
Klosterkirche Petrus und Paulus. Das Dorf war ein Familiengut der
Grafen von Ammensleben, die hier um das Jahr 1120 ein Augustinerchorherrenstift
gründeten, welches wenige Jahre später im Zuge der Hirsauer Reform
in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. 1135 wurde die Klosterkirche
Petrus und Paulus geweiht und 1140 dann zur Abtei erhoben.
Die einst flachgedeckte Pfeilerbasilika ohne Querschiff präsentiert
sich heute weitgehend in gotischem Stil, jedoch zeugen Teile des
Chors sowie das dreischiffige, achtjochige Langhaus mit seinen Rundbogenfenstern
vom romanischen Ursprung der Kirche. Um 1170 wurde der Westteil
des südlichen Seitenschiffes durch ein Säulenportal mit einem zweigeteilten
Tympanon bereichert. 1334 wurde die Marienkapelle und vermutlich
im 15. Jahrhundert die Ursulakapelle angebaut. Während des Umbaus
1515 bis 1525 erhielt die flachgedeckte Kirche ein Kreuzrippengewölbe.
Den Westabschluß der Kirche bilden zwei Türme, von denen der Nordwestturm
während des Umbaus verändert wurde. Mit der Säkularisierung im Jahre
1804 verfielen die Klostergebäude und wurden bis auf wenige Gewölbereste
des Kreuzganges entfernt. In der Klosterkirche fanden 1965 umfassende
Restaurierungsarbeiten statt.
Hillersleben - Klosterkirche St. Laurentius, St. Stephan
und St. Petrus
Nur wenige Kilometer von Groß Ammensleben entfernt liegt die Ortschaft
Hillersleben. Dort gründete Erzbischof Gero von Magdeburg - in Anlehnung
an einen früheren Bau - 1022 ein Benediktinerkloster, welches später
in ein reformiertes Mönchskloster umgewandelt wurde. 1179 wurde
das Kloster durch einen Brand zerstört und später in Teilen wiederaufgebaut.
Von diesem Neubau sind heute noch Reste des Querschiffs und die
zwei westlichen Vierungspfeiler erhalten. Die nach dem Brand ebenfalls
wiedererrichtete Klosterkirche St. Laurentius, St. Stephan und St.
Petrus ist in ihrem hochromanischen Kernbau erhalten.
Dieser präsentiert sich als dreischiffige, basilikale Anlage mit
Zweiturmfront im Westen und einer halbrunden Apsis im Osten. Aufgrund
des Quellenmangels ist eine genaue Datierung der Kirche nicht möglich.
Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche erneut verändert und in den
Jahren 1859 bis 1880 einer romanisierenden Erneuerung unterzogen.
Aus dieser Zeit stammen Ostapsis und westliche Turmfront.
Hundisburg - Die Ruine Nordhusen bei Hundisburg
Im 8 Kilometer entfernten Hundisburg ragt eine 17 m hohe Kirchturmruine
in die Landschaft, Überrest der etwa um 1200 errichteten Kirche.
Die erste urkundliche Erwähnung Nordhusens stammt aus dem Jahre
1218. Zwar mangelt es an Schriftquellen, die die Bedeutung der Ortschaft
belegen, jedoch zeugt der mächtige Kirchturm vom einstigen Reichtum
des mittelalterlichen Dorfes.
Alle weiteren Stationen der Nordroute finden Sie unter
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KunstgeschichteAntje Prause
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