Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen
           
Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und St. Paul Eingangsportal an der Südseite der Kirche Blick ins Kirchenschiff nach Osten Das Pfarrhaus Der Hochaltar von 1769 Blick auf die Orgelbühne
           
Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen

Pfarrei
Aktuelles
Kirche
Förderverein
Pressetexte

Reise zu faszinierenden Zielen

Straße der Romanik

2003
nach oben
Fahnenweihe
Musiksommer 1
Str. der Romanik 1
Str. der Romanik 2
Str. der Romanik 3
Fußromanik
Musiksommer 2

Archiv 2001
Archiv 2002
Archiv 2003
Archiv 2004
Archiv 2005
Archiv 2006
Archiv 2007
Archiv 2008
Archiv 2009
Archiv 2010
Archiv 2011
Archiv 2012

Die Straße der Romanik

Seit ihrer Gründung im Mai 1993 erfreut sich die Straße der Romanik eines stetig wachsenden Besucherinteresses. Das Tourenprogramm umfasst 72 faszinierende Ziele und Sehenswürdigkeiten im Land. Wuchtige Mauern aus hellem und dunkelrotem Sandstein tragen das Kupferdach der niedrigen Basilika. Die symmetrische Anlage mit den beiden massiven Rundtürmen strahlt Ruhe aus. Das Kloster Unser Lieben Frauen ist ein typisches Beispiel romanischer Architektur (950-1250) und das älteste erhaltene Bauwerk Magdeburgs.
Vor zehn Jahren wurde hier die Straße der Romanik feierlich eröffnet. Und dies aus gutem Grund: Im Mittelalter lag Magdeburg im Kernland kaiserlicher Herrschaft. Von Otto I. 962 zum Erzbistum erhoben, entwickelte es sich zu einem kulturellen Zentrum. Heute ist die Stadt Ausgangspunkt für die nördliche und die südliche Route der insgesamt rund 1000 Kilometer langen Touristentour durch Sachsen-Anhalt.
Sie führt zu 72 Sehenswürdigkeiten in 60 Orten, vorbei an Burgen und Kaiserpfalzen, vor allem aber an sakralen Bauten wie Kirchen, Domen und Klöstern. Einige sind heute nur noch Ruinen, viele im Laufe der Jahrhunderte stilistisch verändert, manche im reinen romanischen Stil erhalten mit Rundbögen, wehrhaften Türmen und schwerem Mauerwerk in ruhiger, klarer Gliederung.
Die Nord-Route durchquert das Umland von Magdeburg und die Altmark. Der Weg führt vorbei an den Benediktinerklöstern in Groß Ammensleben und Hillersleben nach Hundisburg. Von der im 12. Jahrhundert errichteten Dorfkirche blieb nur eine Ruine zurück.
In Diesdorf erwartet den Besucher ein besonders gut erhaltenes Beispiel spätromanischer Sakralarchitektur. Dort steht umgeben von hohen Bäumen die ehemalige Augustinerinnenkirche St. Maria und Crucis. Die mit Rund- und Kreuzbogenfriesen verzierte Klosterkirche war Teil einer Anlage, die im 13. Jahrhundert zur Unterstützung der Slawenmission gegründet wurde. Eine weitere Attraktion ist das Freilichtmuseum, das eine Ahnung vom historischen Alltag in der Altmark gibt.
Die nächste Station ist Salzwedel. Die mittelalterliche Hansestadt entstand im Schutz einer Burg, die den Verkehr auf der Salzhandelsstraße von Hamburg nach Magdeburg sicherte. Innerhalb der Befestigungsmauern errichtete man wahrscheinlich im 13. Jahrhundert die Lorenzkirche. Ihr Dach ist mit schwarz glasierten Ziegeln gedeckt. Die Wände zieren weiß abgesetzte Friese und aufwändig eingefasste Fenster.
In Arendsee, dem nächsten Ort auf der Straße der Romanik, lohnt der Besuch der Kirche des ehemaligen Benediktinerinnenklosters. Der Backsteinbau beherbergt in seinem Inneren ein seltenes, geschnitztes Kruzifix aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, eines der wenigen kunsthandwerklichen Stücke der Epoche.
Der Weg führt weiter über die Bischofsstadt Havelberg nach Jerichow. Hier steht eines der bedeutendsten Bauwerke der norddeutschen Romanik: ein ehemaliges Prämonstratenserstift mit Klosterkirche, Kreuzgang und Klausur. Seine Säulenkapitelle tragen Darstellungen von Pflanzen, Tieren und Dämonen. Die Backsteinkirche diente zahlreichen Kirchen des Umlandes als Vorbild.
Den letzten Abschnitt der Nord-Route säumen verschiedene Dorfkirchen. In Pretzien sollte man sich Zeit für die spätromanischen Wandmalereien nehmen.
Richtung Süden führt die Straße der Romanik durchs Bördeland bis hin zum Harz und in einem weiten Bogen zurück nach Magdeburg.
Halberstadt entwickelte sich schon früh zu einem Machtzentrum im Osten des Reiches. Bereits zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde die Stadt von Karl dem Großen zum Bischofssitz erhoben. Neben dem Dom aus gotischer Zeit, prägen die romanische Liebfrauenkirche und die Martinikirche das Stadtbild.
Eine besondere Stellung auf der Straße der Romanik nimmt Quedlinburg ein: Seine historische Altstadt und die beiden mittelalterlichen Kirchen wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. In der romanischen Wipertikirche fand 929 die Hochzeit von Kaiser Otto I. und der englischen Prinzessin Editha statt.
Burg Falkenstein, hoch gelegen auf einem Felsen über dem Selketal, gehört zu den wenigen Profanbauten entlang der Straße. Mit vier Meter dicken Wänden und einem 31 Meter hohen Burgturm, der eine weite Sicht ins Umland erlaubt, war die imposante Höhenburg gut auf Belagerungen vorbereitet. Im 13. Jahrhundert entstand in ihren Gemäuern der "Sachsenspiegel", das erste Rechtsbuch in der deutschen Volkssprache, das Eike von Repgow aus dem Lateinischen übersetzte.
Auf den Spuren von Rittern, Grafen und Königen ist man auch in Tilleda. In der als Freilichtmuseum rekonstruierten Königspfalz hielten die deutschen Herrscher ihre Hoftage ab: Sie berieten sich mit den Fürsten und sprachen Königsrecht. 972 ist die Pfalz erstmals erwähnt und erscheint während der nächsten dreihundert Jahre immer wieder als Ausstellungsort kaiserlicher Urkunden.
Die Anfänge der Stadt Naumburg datieren aus dem Jahr 1000. Mit dem Bau des viertürmigen Doms St. Peter und Paul wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts begonnen. Er zeigt die Ablösung der romanischen durch gotische Stilelemente. Berühmt sind seine Skulpturen, die die Kirchenstifter realistisch darstellen.
Auf dem Weg zurück nach Magdeburg fällt die Stiftskirche St. Petrus auf, die hoch gelegen auf dem Petersberg das Umland überragt. Sie wurde im Jahr 1124 von Markgraf Konrad von Meißen und Dedo von Wettin gegründet. Drei Generationen der wettinischen Stifterfamilie sind in der Kirche beigesetzt.

Von Diane von Hohnhorst

Quelle: Volksstimme vom 8. Mai 2003 »»Volksstimme

Top

 

Home Sitemap Impressum