Groß Ammensleben (bl). Am 2. Oktober 1804 wurde die
Benediktinerabtei Ammensleben durch den sogenannten
Reichsdeputationshauptschluss aufgelöst. Die Liste der Konvents,
die noch heute in der Nikolauskapelle unserer Kirche zu sehen
ist, bezeugt, dass zu dieser Zeit noch 20 Mönche und zwei
Novizen im Kloster lebten. Dennoch war das benediktinische
Leben und Wirken in Groß Ammensleben nach 675 Jahren fast über
Nacht beendet.
Aus diesem Anlass soll am Sonntag, 14. Oktober den
benediktinischen Ahnen gedacht werden. Die lateinische
Choralschola wird die Musik des Gottesdienstes in
benediktinischer Tradition gestalten. Der Prior ders
Benediktinerklosters auf der Huysburg bei Halberstadt, Pater
Antonius, wird an diesem Tag zu Gast in der Kirche Sankt Peter
und Paul sein.
Weil die benediktinische Geschichte das ganze Dorf Groß Ammensleben
und die ganze umliegende Region über viele Jahrhunderte geprägt
hat, sind zu diesem Gottesdienst alle Interessierten eingeladen.
Am Nachmittag gibt es um 17 Uhr ein Konzert der ganz besonderen
Art: "Horn Romantik". Dabei wird das Parforcehorn zum Einsatz
kommen: Das Parforcehorn ist ein Blechblasinstrument und
direkter Vorläufer des modernen Walshorns. Der Einsatz erfolgt
vorrangig im jagdlichen Brauchtum zum Blasen von
Jagdhornsignalen (es hat seinen Namen von der Parforcejagd). Die
große Windung dient dazu, dass der Reiter das Horn über der
Schulter tragen konnte., indem er den Kopf und Arm hindurch
streckte. So hatte er beide Hände frei zum Reiten. Die vierzehn
Parforcehornbläser aus Cloppenburg werden geistliche und
weltliche Musik zu Natur und Jagd darbieten und auf diese Weise
auch an den heiligen Hubertus erinnern, dessen Gedenktag
bevorsteht. der Eintritt ist frei. Spenden werden gern entgegen
genommen.
Quelle: »Volksstimme,
Ausgabe vom 11.10.2007
Einen besonderen Musikgenuss gab es am Wochenende in Groß Ammensleben
für die Besucher der Kirche. Die vierzehn Parforcehornbläser aus
Cloppenburg in Niedersachsen haben geistliche und weltliche Musik
zu Natur und Jagd dargeboten und ihr spezielles Können vorgestellt.
Groß Ammensleben (Constanze Arendt). Das Naturborn hat
oftmals Eingang in die Literatur gefunden. Nur ein Beispiel
ist die Sammlung "Des Knaben Wunderhorn", die das Instrument schon
im Namen trägt.
Dass es aber noch mehr literarische Werke gibt, in denen die Dichter
dem Horn zu mehr Bekanntheit verhelfen, wissen die Parforcehornbläser
aus Cloppenburg genau. Und deshalb konnten sie In der Groß Ammensleber
Kirche St. Peter und Paul ein unterhaltsames Programm aus Texten
und Naturhörnern bieten.
Wussten Sie, dass das Parforceborn, wenn es nicht aufgerollt wäre,
eine Länge von 440 Meter hat? Verständlich dass sich auf diesem
langen Weg schon einmal ein Tönchen verirren kann. Das Spiel mit
dem Parforcehorn, das zu den Naturhörnern gehört, verlangt von den
Bläsern eine spezielle Blasetechnik, bei der Konzentration, ein
gutes Gehör und auch ein bisschen Glück vereint werden müssen. Die
Cloppenburger zeigten, dass sie es draufhaben und entlockten ihren
Parforcehörnern ganz ohne Ventile und Klappen Melodien aus sechzehn
Tönen.
Ausgerollt Ist das Parforcehorn 4,40 Meter lang.
Aber zu erfahren war auch eine Menge Wissenswertes über das Naturhorn,
das Dichter sowohl als Jagdhorn, als Posthorn und als Horn des Nachtwächters,
mal mit lieblichem, mal mit jämmerlichen Ton in ihren Geschichten
verwendeten.
Das Publikum konnte sich in dem Konzert zum Hubertustag selbst seine
Meinung zum Klang der Hörner bilden. Aber der Applaus sollte Beweis
genug sein, dass allen Besuchern die Darbietung gefallen hat.

Höchstkonzentriert entlockten die Parforcehornbläser aus Cloppenburg
in der Groß Ammensleber Kirche ihren Instrumenten die Töne.
Bilder: Evelyn Kasper
Quelle: »Volksstimme,
Ausgabe vom 16.10.2007
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