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Herrentag
Worte aus der
Kirche
von Pfarrer Herbert
Simon,
Pfarrer der kath. St. Liborius Gemeinde Haldensleben
Das war er also, der so genannte
"Herrentag!" Und es wird so mancher am Zählen gewesen sein, wie viele
Kutschwagen zogen vorbei (von den Bierkästen darauf ganz zu schweigen), wie viele
Radlergruppen mit mehr oder weniger Krach bahnten
sich einen Weg von Kneipe X zu Gaststätte Y, wie viele Schnaps- ‚ oder Bierleichen
versuchten einen mehr oder weniger langen Heimweg?
Und die Frauen haben an diesem Tag schon längst ihr
Alternativprogramm.
0er Herrentag als Protestaktionstag gegen die Abschaffung von
Himmelfahrt
als staatlicher Feiertag zu
DDR-Zeiten ist mir noch gut
in Erinnerung: Fliederzweige an fast allen Lastwagen, Pkw
und Fahrrädern. Zumal der Frauentag so hoch gejubelt wurde.
Da möchten die Männer nicht hinten stehen. Und qar viele
machten den Tag doch zu einem Feiertag, wenn er dann auch zum Sauftag wurde.
So ist also der Himmelfahrtstag zum Herrentag geworden. Aber eigentlich ist er ja ein
Herrentag, nämlich der Tag, an dem sich die Auferstehung
unseres Herrn Jesus Christus in der Erhöhung und Heimkehr zum Vater
im Himmelreich vollendet.
Ein evangelischer Pastor belehrte mich in diesen Tagen, dass
Himmelfahrt als
„Vatertag“ bezeichnet wurde, weil eben Jesus zu seinem Vater geht.
Also, schlechte Karten für die
Herren und Väter: der Herrentag oder Vatertag hat einen ganz anderen
Ursprung, und auch noch einen religiösen. Das mag so manchem nicht passen,
in diese Abstammungsliste mit eingereicht zu werden.
Aber auch der, der
auf Kirche und Pfarrer schimpft, könnte - und wenn es nur im
Stillen wäre - ein dankbares Memento an die Kirch richten. Nein, er
braucht deshalb nicht extra bei uns vorbeikommen!
Schließlich ist Himmelfahrt (Herrentag) nicht das
einzige Fest, das einen kirchlichen Ursprung hat, und das als Ruhe-
oder als Aktionstag genießt. Schon nähern wir uns Pfingsten, und das sind sogar zwei Feiertage in eins.
Da kann sich der Dank doch verdoppeln.
Aber was fange ich mit all den Begriffen wie Himmel,
Ewigkeit, Auferstehung und neuem Leben, ja schließlich mit
dem Geist Gottes, dem Heiligen Geist, um den es an Pfingsten
besonders geht, an? Begriffe, die den Bereich der
Alltagsprosa sprengen. Sind sie deshalb Hirngespinste?
Dazu las ich dieser Tage: „Mama, wo ist denn eigentlich dein
Papa?", fragt die dreieinhalbjährige Tochter ihre Mutter,
die darauf etwas ratlos vom Himmel murmelt." Und wo ist der
Himmel?", setzt das Kind nach. Die Mutter, jetzt gänzlich
ohne Worte, verweist die Tochter an den Vater, der
Schriftsteller ist. Schon kurze Zeit kommt das Kind
strahlend zurück:" Mama ich weiß jetzt, wo dein Papa ist!
Hinter dem Blau!"
Muss man
Schriftsteller sein, um eine solche wunderbare Antwort
zu finden? Vielleicht muss ich nach kühnen Farben in der
Antwort suchen. Oder etwa die Dichter aufsuchen, um die
mächtigen Worte mit Leben zu füllen. Etwa bei Angelus: „Halt an, wo läufst du
hin? Der Himmel ist in dir.“ Oder steckt in den Sprichwörtern Weisheit?
Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt“ oder
„Wo der Himmel aufhört, da fängt die Hölle an."
Es geht auf Pfingsten
zu, das Fest des Geistes Gottes. Dafür bin ich dankbar.
Diesem Geschenk des Heiligen Geistes darf ich mich überlassen. Denn mir ist bewusst, ich kann das alles im Einzelnen nicht verstehen und begreifen. Es übersteigt mein Maß. Gott kann helfen, Einsicht zu gewinnen. Sein Geist tut mir Not. In reichem Maße soll er Geschenk für mich sein. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann er immer wieder neu und anders verstehende Erkenntnis vermitteln.
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