Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen
           
Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und St. Paul Eingangsportal an der Südseite der Kirche Blick ins Kirchenschiff nach Osten Das Pfarrhaus Der Hochaltar von 1769 Blick auf die Orgelbühne
           
Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen

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Zum 2. Mal Klostertage
in Groß Ammensleben

Nuntius Lajolo feierte mit

2002
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Programm
Klostertage
Nuntiusbesuch
Nachlese
Benediktsfenster
Nuntius Lajolo in Groß AmmenslebenGroß Ammensleben (mh) – In der Geschichte von Groß Ammensleben hat es das noch nicht gegeben: Mit Erzbischof Giovanni Lajolo, dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, besuchte zum ersten Mal ein Vertreter des Papstes den 1200 Einwohner zählenden Ort bei Magdeburg. Anlass waren die Klostertage am vergangenen Wochenende. Der Besuch des Nuntius war dabei nicht nur ein Ereignis für die katholischen Christen, sondern für den ganzen Ort. Das zeigte die Anwesenheit der Vertreter aus Politik und Öffentlichkeit und die Verwirklichung eines Vorhabens, das schon länger bestand: Groß Ammensleben nahm den Besuch zum Anlass, ein "Goldenes Buch" anzulegen, und Nuntius Lajolo war der erste, der sich eintrug.
Die Klostertage fanden zum zweiten Mal statt. Sie waren im vergangenen Jahr ins Leben gerufen worden, nachdem die Gemeinde die 900 Jahre alte Klosterkirche St. Peter und Paul zurückerhalten hatte. "Wenn uns die Kirche wieder gehört, müssen wir daraus etwas machen", hieß es und im Blick war dabei von Anfang an der ganze Ort. Dem blieben die Verantwortlichen auch diesmal treu. So gab es am Samstag ein buntes Programm, an dem sich die Schule und örtliche Vereine beteiligten. Natürlich gebe es im Ort schon mal skeptische Stimmen in dem Sinne, dass die Kirche nur auf Mitgliederfang gehen wolle, sagt Michael Löderbusch, einer der Hauptorganisatoren. Aber dass bei der Vorbereitung alle örtlichen Vereine unentgeltlich mitgemacht haben, sei ein Erfolg.
Zum Programm gehörten kirchenmusikalische Veranstaltungen und natürlich die Gottesdienste, bei denen viel Wert auf die musikalische Gestaltung und die benediktinische Tradition der Klosterkirche gelegt wird. Die Stundengebete waren wieder überraschend gut besucht, freut sich Löderbusch. Ein besonderer Beitrag kam diesmal vom katholischen Norbertusgymnasium Magdeburg: Schüler hatten Glasfenster mit Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt gemalt. Diese Fenster sind zurzeit in der Kirche zu sehen.
Unübertroffener Höhepunkt nicht nur der Klostertage, sondern auch im Leben einer kleinen katholischen Gemeinde war natürlich der Gottesdienst mit den Nuntius. Michael Löderbusch ist es wohl wie vielen in der Gemeinde gegangen: "Davon werde ich einige Monate zehren", gesteht er – nicht nur weil der Nuntius den Gottesdienst mit ihnen feierte, sondern auch weil die Feier eine besondere Atmosphäre hatte: angefangen bei der bis auf den letzten Sitzplatz gefüllten Kirche über die Predigt bis zur musikalischen Gestaltung.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Pfarrer Stephan Lorek an die 900-jährige Glaubensgeschichte des Ortes erinnert. Die Gemeinde wolle den Geist dieser Geschichte fortschreiben – auch mit den Klostertagen. Ein Anliegen, das der Nuntius in der Predigt würdigte: In einer Region, in der sich nur noch eine Minderheit zum christlichen Glauben bekenne, sei dieses missionarische Engagement beispielhaft. "Die Klostertage zeigen den missionarischen Geist Ihrer Gemeinde. Sie öffnen Ihre Kirche für alle und möchten sie teilhaben lassen an dem, was Sie empfangen haben." Mit seiner Anwesenheit wolle er der Gemeinde die Nähe des Papstes bekunden. In seinem Namen sagte Lajolo: "Bewahren Sie sich das Bewusstsein, den anderen zu zeigen, dass Gott jeden Menschen sucht."
Für das Zeichen der Verbundenheit dankte am Ende der Gottesdienstes der Magdeburger Bischof Leo Nowak. Er erinnerte an die Mut machenden Erfahrung einer weltweiten Kirche für die katholischen Christen zu DDR-Zeiten. "Heute zeigen Sie uns durch Ihre Anwesenheit diese Verbundenheit." Nowak hatte es sich nicht nehmen lassen, den Nuntius zu begrüßen und war deshalb extra im Anschluss an eine andere Verpflichtung nach Groß Ammensleben gekommen. Von Verbundenheit sprach auch der Nuntius noch einmal: Wer in Berlin die Nuntiatur betrete, werde dort auch Petrus und Paulus – den beiden Patronen der Gemeinde – begegnen. Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, könnten die Groß Ammenslebener haben, wenn sie die Einladung des Nuntius zum Gegenbesuch annehmen.
Nach dem Gottesdienst gab es für alle noch viel Zeit zu Gespräch und Begegnung. Auch der Nuntius machte davon ausgiebig Gebrauch, beispielsweise bei der Besichtigung des Caritas- Heimes für seelisch Behinderte. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch richtete er noch einige Worte an alle Ammenslebener. Er drücke den Deutschen in diesen Tagen besonders die Daumen für die Fußballweltmeisterschaft, denn: "Wenn Deutschland Weltmeister werde, falle auf alles, was mit Deutschland zu tun hat, ein bisschen von dem damit verbundenen Glanz – auch auf den Nuntius in Deutschland. Und dann steigt im Vatikan mein Ansehen!" Auf die Bitte der Bürgermeisterin gab es am Ende noch einen Gruß auf Italienisch: "E viva, Groß Ammensleben!"
Quelle: Tag des Herrn, 2002, Ausgabe 25 »»Zum zweiten Mal Klostertage in Groß Ammensleben / Nuntius Lajolo feierte mit

 

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