Groß Ammensieben (dal). Im kommenden Jahr gibt es die
Ammensleber Klostertage nicht. Kirche und Kommune legen eine
schöpferische Pause ein. „Das Fest soll nicht in Routine
aussarten“, bestätigt der Kantor der Kirchengemeinde St. Peter
und Paul, Michael Löderbusch, einer der Hauptorganisatoren der
dreitägigen Festspiele gestern auf Anfrage. Trotz vieler
Konkurrenzveranstaltungen ringsum wertete Löderbusch die
Klostertage rundum als Erfolg. Man hätte mehr Besucher als bei
der Erstauflage 2001 begrüßen können. Auch Bürgermeisterin Erika
Tholotowsky freute sich über den höheren Zulauf im
Vorjahresvergleich. Der Ansturm am Sonntag hatte den
Gulaschkanonenbetreiber von der B 71 bei Wedringen (dern
„Suppenpeter“ aus Erxleben) in Schwierigkeiten gebracht. Er und
seine Verkaufskraft sind buchstäblich leergekauft worden.
Glücklicherweise erkannten Mitglieder des katholischen
Kirchengemeinderates die Situation und stellten sich flugs
hinter den Holzkohlegrill. Erika Tholotowsky freute sich, „ein
sehr ruhiges und beschauliches Fest“ erlebt zu haben.
Niemand habe Hektik oder Stress verbreitet, das sei nicht
nur ihr aufgefallen.
Bild 1
Pfarrer Stephan Lorek beim Erbsenklopfen. Bei diesem urigen
Spiel rollt eine gelbe Frucht aus zwei Meter Höhe durch einen
Schlauch und muss mit dem Gummihammer breit geklopft werden.
Bild 2
Die ‚Kulturgeschichte der Magdeburger Börde“ wanderte am Sonntag
mit in die Nuntiatur nach Berlin. Bei einem kleinen Sektempfang
der Diözese im Wohnheim „St. Klara“ überreichte Bürgermeisterin
Erika Tholotowsy Nuntius Giovanni Lajolo dieses Gastgeschenk. In
der Mitte: Landrat Thomas Webel, der auch dem Pontifikalamt in
der ehemaligen Klosterkirche beigewohnt hatte.
Bild 3
Franz Müller heißt der Weidmann, der jenen 40-KiIo-Schwarzkittel
bei Meseberg erlegte, den die Groß Ammensleber und ihre Gäste
Sonnabend während der Klostertageverspeist haben. Mitglieder der
Jagdgenossenschaft brachten das ausgenommene Wildschwein
fachgerecht auf einem drehbaren Edelstahl-Spieß, Marke Eigenbau
unter, damit es von allen Seiten schön knusprig gebraten werden
konnte.
Quelle: Volksstimme vom 18. Juni 2002